Die BioFach 2014 in Nürnberg. Mein Neustart.

Ich konnte mir keinen besseren Einstieg wünschen, als einen Besuch auf der BioFach, um mich und mein neues Unterfangen karmakitchen | Liebe ist Alles. offiziell vorzustellen. An meiner Seite, zwei meiner lieben Freunde aus Düsseldorf Denise von foodup und Orhan von kochdichtürkisch machte ich mich auf, um neue und alte Gesichter zu treffen, von Menschen, die mit Leib und Seele für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur, den Tieren, uns und zu guter Letzt, sich selbst, brennen.

Der wenige Schlaf, den mir die frühe Anfahrt nach Nürnberg bescherte, konnte der großen Neugier kein Paroli bieten, sodaß ich bereits vor der Ankunft des offizielen Klavierspielers an den Messehallen eintraf. (Kann mal bitte jemand diesen Mann würdigen, seine Klavierbegleitung während des Messetrubels war einfach grandios.)

Die Neuheiten-Ecke war sehr inspirierend, wenn auch ein wenig uninspirierend in der Präsentation. Die gesamte Messe an einem Tag inkl. netzwerken zu durchstöbern, war von vornherein zum Scheitern verurteilt, sodaß ich mich habe treiben lassen und schon beim Bloggerfrühstück die ersten netten Menschen kennenlernte; und mit so manchem, ob fehlender Zeit und enger Taktung, leider kein Wort wechseln konnte. So z.B. mit Lena von AVeryVeganLife.de, dem Wurstsack, Johannes Korten von der GLS Bank, Marek und vielen Weiteren – sehr schade, aber das vernetzte Leben sorgt sicherlich für anderweitiges Kennenlernen. Und ein großes Merci an Susanne und Manja für die Organisation und das offene Ohr zu jeder Zeit.

Die vegane Aufmerksamkeitshygiene macht auch vor der Bio-Branche nicht halt

Was sich als erster Eindruck bei den Neuheiten manifestierte, zog sich in den Hallen weiter durch: eine bunte und lebendige Welt der Verpackungen. Auffallend war die große Anzahl der Fertiggerichte, was meine Freude ein wenig trübte, obwohl das Quinotto von davert  zu einer meiner Lieblingsentdeckungen zählte. Die Geschmacksknospen wurden aufs Äußerste gereizt durch die großartigen Kombinationen und Kreationen im Aufstrich und Käsebereich. Bernd von Tofutown konnte uns hier einige ausgefeilte Neuheiten präsentieren, wie den „Jungle Energizer“, einer feinen Cashew-Mango-Orangen-Bombe oder den „Ostseeindianer“, einer Cashew-Sandorn-Kaffe-Brizzel-Mischung. Sehr lecker das. Und Öle, ja Öl-Cuvees, wie Sie sich manch ein Weinliebhaber komplexer nicht auszumalen vermöge, die Geschmacksproben vielerorts zum Glück frei von schwanzvergleichenden Top-Checker-Bunnies durchgeführt werden konnten. Mein sinnliches Highlight in olfaktorischer wie ästhetischer Hinsicht: die Ölmanufaktur Fandler, deren Ölvariationen in Zukunft schon bald an der Tafel der Liebe zum Einsatz kommen werden. Besonders das Camelinaöl, welches dich schon an der Nase verführt und flugs mit Schlaghose, wallendem Haar und Blumenkranz in einer Frühlingswiese zu Boden gehen läßt: Un-be-dingt testen, am besten bei meiner kommenden veganen Kochsause. Ich schweife ab.

Die kulinarische Feinsicht und Einsicht im Essens-Angebot der Messe für seine Besucher ist allerdings nicht zu finden gewesen, oder nur sehr schwer. Ob es einen Zusammenhang mit den „Raucherhöfen“ und den Fettbratereien aus der Großmarkt-Convenience-Hölle gibt? Hier muss definitiv nachgebessert werden. Eine Hilfestellung für die Malträtierten könnte ein aktueller Trend, die Superfoods, sein. Viele derer werden sein Jahren schon verwendet, erleben aber durch findiges Marketinggeblase eine Neugeburt. Andere wiederum sind wirklich Neuheiten, aber man isst ja auch nur in seiner eigenen Küchenblase 😉 Meine persönliche Entdeckung sind die Chia-Samen, aber dazu bald mehr aus der Kombüse.

Die vegane Aufmerksamkeitshygiene macht auch nicht vor der Bio-Branche halt, was sich in einer zusätzlichen Auszeichnung vieler Produkte niederschlägt und es gerade Einsteigern leichter macht. Das kann ich begrüßen, obgleich ich die Auseinandersetzung mit der Ware am Topf und Gaumen für einen nachhaltigeren Umgang mit unserem kulturellen Ernährungsverständnis´ bevorzuge und so meine absolute Lieblingszutat, Liebe, erfühlt, erschmeckt und erlebt wird.

Zutiefst gerührt vom gleichen Verständnis für Mensch und Umwelt durfte ich die Menschen von lovechock kennenlernen und freue mich jetzt schon auf kommende Projekte. Zu Recht haben diese den Preis “Best New Products 2014” nach Hause geholt. Lovechock Produkte sind, aufgrund der kalten Mahlung der Kakaobohnen, voll mit Botenstoffen der Liebe. Insgesamt eine freche Angelegenheit aus roher Schokolade, versetzt mit Auszügen des Reishi-Pilzes, Superfoods sowie Superherbs. Das knallt!

So bummelten rannten wir also gemeinsam durch die Messehallen und ich hätte den Tag so sehr um weitere 72 Stunden ausgeweitet, um die vielen Bekanntschaften zu vertiefen. Christian von Speisegut, einem großartigen Ko-Consum-Projekt habe ich von Anfang an gemocht, doch die BioFach sollte für eine tiefere Auseinandersetzung nicht der richtige Ort sein. Und auf Dannie von Biorama freue ich mich auch schon. Bald sicherlich, aber eben woanders!

Love & Peace
Martin

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